Veröffentlichungs-Feuerwerk des Epigenom-Konsortiums unter Beteiligung des LIMES-Instituts

Wissenschaftler der Internationalen Human Epigenom Konsortiums (IHEC) haben jetzt mit vereinten Kräften insgesamt 41 Beiträge in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht. An diesem Veröffentlichungs-Feuerwerk sind auch Wissenschaftler des LIMES-Instituts der Universität Bonn beteiligt.

 

Gene können an- und abgeschaltet werden, weshalb bei der Entwicklung verschiedener Zellen nur ein Teil des Bauplans ausgelesen wird. Mit diesen Fragen befasst sich die Epigenetik. © Foto: COLOURBOX.de (alle Rechte vorbehalten)

Eines der größten biologischen Rätsel ist, wie sich aus einer einzelnen Zelle mit einer einzigen DNA-Sequenz eine so große Vielfalt an unterschiedlichen Zellen entwickeln kann, wie sie in unserem Körper vorkommen. Die Wissenschaft hat diese Frage bislang nur teilweise beantworten können. 

Die Identität jeder Zelle wird durch molekulare Ergänzungen festgelegt, die bestimmte Bereiche des Erbguts (Genom) aktivieren oder deaktivieren. Dieses Epigenom ermöglicht wie eine Blaupause die individuelle Entwicklung der Zellen. Das Epigenom lässt sich durch die Umwelt beeinflussen, dadurch können sich auch Krankheiten entwickeln. 

Das Internationale Human Epigenom Konsortium (IHEC) verfolgt das Ziel, Wissenschaftlern einen freien Zugang zu den Epigenom-Daten des Menschen zu ermöglichen. Grundlegende Mechanismen des Epigenoms und Auswirkungen auf Erkrankungen sollen auf diesem Weg besser erforscht werden. An den aktuellen Veröffentlichungen sind Wissenschaftler aus Kanada, Europa (darunter aus Deutschland), Japan, Singapur und den USA beteiligt.

„Bei einem so komplexen Thema wie der Erforschung des Epigenoms ist wissenschaftlicher Fortschritt am besten möglich, wenn unterschiedlichste Disziplinen umfassend kooperieren“, sagt Prof. Dr. med. Joachim L. Schultze von der Genomik & Immunregulation am LIMES-Institut. Die Fülle der aktuellen Veröffentlichungen in hochrangigen Fachjournalen zeige, wie erfolgreich das internationale Konsortium arbeitet.

Publikation:
Durek P, Nordström K, Gasparoni G, Salhab A, Kressler C, de Almeida M, Bassler K, Ulas T, Schmidt F, Xiong J, Glažar P, Klironomos F, Sinha A, Kinkley S, Yang X, Arrigoni L, Amirabad AD, Ardakani FB, Feuerbach L, Gorka O, Ebert P, Müller F, Li N, Frischbutter S, Schlickeiser S, Cendon C, Fröhler S, Felder B, Gasparoni N, Imbusch CD, Hutter B, Zipprich G, Tauchmann Y, Reinke S, Wassilew G, Hoffmann U, Richter AS, Sieverling L; DEEP Consortium., Chang HD, Syrbe U, Kalus U, Eils J, Brors B, Manke T, Ruland J, Lengauer T, Rajewsky N, Chen W, Dong J, Sawitzki B, Chung HR, Rosenstiel P, Schulz MH, Schultze JL, Radbruch A, Walter J, Hamann A, Polansky JK. Epigenomic Profiling of Human CD4(+) T Cells Supports a Linear Differentiation Model and Highlights Molecular Regulators of Memory Development. Immunity. 2016 Nov 15;45(5):1148-1161. doi: 10.1016/j.immuni.2016.10.022. PubMed PMID: 27851915.

Publikationsüberblick: http://www.cell.com/consortium/IHEC

Informationen zu IHEC: http://ihec-epigenomes.org

Kontakt für die Medien:
Prof. Dr. Joachim L. Schultze
Life & Medical Sciences (LIMES)-Institut
Tel. 02 28 / 73 - 6 27 87
E-Mail: j.schultze@uni-bonn.de